Gesendet: 11-01-2022 Geschrieben von: Laurens Koster Lesezeit: 5 Minuten
LMC Innovan 560: Fiat gegen Ford

LMC Innovan 560: Fiat gegen Ford

Eine gewisse Verzweiflung bestimmt derzeit das Glück der Wohnmobilbauer. Die Liste der Produktionsprobleme, die viele CEOs zur Verzweiflung treiben, ist daher recht lang. Dabei spielt die problematische Versorgung mit den beliebten Fiat-Chassis eine wichtige Rolle. Eine Lösung hierfür hat unter anderem LMC gefunden, indem es den neuen LMC Innovan 560 auf Basis eines Ford Transit baute. Allerdings bleibt dies nicht ganz folgenlos.

Fiat hat sich in diesen turbulenten Zeiten einiges an Skepsis zugezogen, weil es Liefervereinbarungen auf dem Wohnmobilmarkt nicht ordnungsgemäß eingehalten hat. Wie jede Marke leiden auch die Italiener unter einem Mangel an Chips und anderen wichtigen Komponenten. Die Nachfrage nach neuen Wohnmobilen übersteigt weiterhin die Kapazitäten und die Corona-Problematik setzt die Produktion zusätzlich unter Druck. Darüber hinaus wurden Amazon aber auch zahlreiche Ducatos zugesagt. Dieser Deal bedeutet, dass Herrn Bezos jährlich 5500 Einheiten zugeteilt werden, die daher für Wohnmobilbauer nicht verfügbar sind. Diese Hersteller sitzen nicht einfach tatenlos daneben. Es führt zu Entscheidungen, die auf Kosten von Fiat gehen.

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LMC Innovan 560 auf Ford

Die Entscheidung von LMC, für den Buscamper Innovan 560 einen Ford Transit zu verwenden, ist angesichts der Umstände verständlich. Ob dies jedoch bedeutet, dass Sie einen besseren Bus-Wohnmobil auf den Markt bringen, hat einige Vorbehalte. Fiat ist seit Jahren das meistverkaufte Wohnmobil-Chassis, und das aus gutem Grund. Ducatos sind viel breiter und oft länger als die Alternativen. Darüber hinaus ist der Fiat auch eine preisbewusste Basis und das Servicenetz für Fiat-Camper ist umfangreicher als bei anderen Marken.

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Schmaler und höher

Fiats gibt es in den Längen 500, 540, 600 und 640. Der Ford Transit, den LMC nutzt, trägt den Namen 560, misst aber tatsächlich 600 cm in einer Parklücke. Das ist also nicht das Problem. Die Breite dieses Busses ist eher ein Rätsel. Ein Ford Transit ist neun Zentimeter schmaler als der Ducato. Die maximale Länge eines Querbetts in einem Ford beträgt daher nur 1,88 Meter. Für die großen Niederländer ist dies eine Größe, die an ein altmodisches Kastenbett erinnert. Um zu verhindern, dass diese Gruppe mit Krämpfen aufwacht, könnten mit einer häufiger verwendeten Verlängerung in der Seitenwand ein paar entscheidende Zentimeter gewonnen werden. Eine weitere Lösung ist eine Art Slide-Out am Fußende. Sie klappen es während der Fahrt zurück, damit die Optik und Aerodynamik während der Fahrt nicht unansehnlich wird. Allerdings hat LMC noch nicht entschieden, ob diese festen oder flexiblen Ohren in das Design einbezogen werden. Allerdings sieht der LMC Innovan 590 mit dem erhöhten Dach des Ford etwas besser aus. Damit erreicht der LMC eine komfortable Stehhöhe von über zwei Metern.

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Türschleife

Ein weiterer Nachteil eines schmalen Busses ist, dass die Durchfahrt begrenzt ist. Neun Zentimeter weniger Platz scheinen wenig Platz zu sein, aber in der Breite ergibt ein so kleiner Unterschied einen völlig anderen Innenraum. Die Küchenzeile besteht daher aus drei verschiedenen Elementen, deren Höhe und Tiefe zunehmend kleiner werden. Das kommt der Strömung zugute, schränkt aber die Nutzbarkeit der Küche ein. Auch das Badezimmer ist besonders kompakt, was bei den meisten Buscampern der Fall ist.

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Zuverlässigkeit

Jede Marke macht manchmal einen Fehler. Beispielsweise gibt es beim neuen Mercedes Sprinter bereits zahlreiche Rückrufe oder Volkswagen möchte manchmal etwas Neues zu früh auf den Markt bringen, bevor es richtig entwickelt ist. Auch Fiat hat ein paar Probleme. Ohnehin ist es für Italiener recht schwierig, die Schrauben einer Klemmleiste fest anzuziehen, was zu Störungen in der Elektronik führt. In der jüngeren Vergangenheit wurde auch eine Maschine ausgeliefert, die am besten kurz nach Ablauf der Garantie beginnen konnte, lästige Störungen aufzuweisen. Fords Sünde in dieser Hinsicht war ein defekter Satz an Einspritzdüsen, der Motorprobleme verursachte. Ein Problem, das mittlerweile der Vergangenheit angehört, für das die Marke aber dennoch hart abgestraft wurde. Vielleicht etwas zu robust, denn so ärgerlich es auch sein mag, wenn der Camper-Urlaub auf dem Standstreifen endet, strukturelle Probleme mit dem, was eigentlich ein Dienstwagen ist, sind nicht nachhaltig. Keine Marke wird den Zorn eines Flottenmanagers als gutes Marketing ansehen.

Der Preis für einen neuen LMC Innovan 560 auf Ford Transit-Basis ist noch nicht bekannt, es ist jedoch beabsichtigt, den gleichen Preis wie der Innovan 600 mit einem Fiat Ducato als Basis beizubehalten.

Weitere Informationen: www.lmc-caravan.com

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